07.05.2020

Bei ordentlichem Wind, angenehmen Temperaturen und viel Sonne geht es heute in den Wienerwald. Unkonventionell geht es über Ernstbrunn, Großmugl, Göllersdorf und Gaisruck nach Tulln. Hier wird die Donau über die Rosenbrücke überfahren. Nach Sieghartskirchen und Rappoltenkirchen kommen wir zum Weinerwaldsee. Über Wolfsgraben geht es kurvenreich bis Sulz im Wienerwald. Wir fahren an der Zisterzienserabtei Stift Heiligenkreuz vorbei und kommen, über Mayerling zu unserem heutigen Ziel Neuhaus.

Der kleine Ort Neuhaus liegt in einem waldreichen Seitental des Wienerwaldes nördlich von Weißenbach an der Triesting. Simon Graf Wimpffen begann hier 1889 mit dem Ausbau einer modernen Infrastruktur von Neuhaus. So entstanden Hotels, Villen, Medizinalbäder, ein Teich, ein Musikpavillon, eine Apotheke und ein Postamt. Wasserleitung und elektrisches Licht hielten Einzug. Sechs Jahre später wurde das Kurhotel Stefanie vom Grafen Wimpffen errichtet. 1911 war Neuhaus ein mondäner Kurort, welcher auch vom Kaiser und einigen Erzherzogen gerne besucht wurde. Das Curhotel d’Orange wurde zum Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens. Mit Beginn des Ersten Weltkriegs 1914, endete die Bedeutung des Kurortes. Heute ist Neuhaus fast vergessen. Trotzdem findest du hier noch immer die herrlichen Gründerzeitpaläste. Wenn du ein wenig durch diesen kleinen Ort streifst, findest du auch noch zahlreiche prchtvolle Villen. Vieles wird renoviert. In den Jahren 2003 bis 2006 wurde die Pfarrkirche Neuhaus mit seinem Rosengarten und der Pfarrsaal renoviert. Parallel zur Kirchenrenovierung wurden ebenfalls Überlegungen für eine Revitalisierung der Burg gestartet. Heute ist der Nordtrakt der Burg ein modernes Kultur- und Veranstaltungszentrum.