11.11.2022
Um 10.15 Uhr starte ich bei Sonne und 6°C. Über Gänserndorf und das Marchfeld erreiche ich die Donaubrücke bei Hainburg. Am Hundsheimer Berg vorbei, überfahre ich nach Deutsch Haslau die Bundeslandgrenze ins Burgenland. Über Zurndorf und Mönchhof erreiche ich Halbturn. Hier biege ich kurz zum Schloss Halbturn ab.
Die sehenswerte barocke Schlossanlage und den Park besuche ich dieses Mal nicht. Mich zieht es weiter nach Andau. Ich durchfahre den Ort und das Thermometer klettert zwischenzeitlich auf 14 bis 16°C. Über den kerzengeraden Dammweg komme ich zur Brücke von Andau. Der Weg zwischen Andau und der Brücke ist rund neun Kilometer lang und wird „Die Fluchtstraße“ genannt. Entlang dieses Weges haben zahlreiche Künstler aus aller Welt mit ihren Skulpturen und Installationen eine einmalige Freiluftgalerie geschaffen. Die Brücke von Andau selbst, ist eine kleine Holzbrücke über den Einser-Kanal an der österreich-ungarischen Grenze. Bekannt wurde diese, als nach der Niederschlagung des Ungarischen Volksaufstands zehntausende Menschen hier nach Österreich flüchteten. Bis 1956 nutzten die Landwirte im Seewinkel eine Hilfsbrücke, um auf ihre Felder an beiden Seiten der Grenze zu kommen. Ab dem Sommer 1956 kam es, im Laufe des Ungarischen Volksaufstandes, zu einer Flüchtlingswelle in den Westen. Insgesamt flohen über 200.000 Ungarn, alleine 70.000 Menschen flüchteten nur hier nach Österreich. Am 21. November 1956 sprengten schließlich ungarische Soldaten die Holzbrücke. 40 Jahre später wurde die Brücke von Andau gemeinsam von ungarischen und österreichischen Soldaten neu errichtet und feierlich eingeweiht. Vergangenes Jahr musste die Brücke wegen Baufälligkeit gesperrt werden. Eine Neuerrichtung wird gerade geplant.
Ich fahre wieder zurück nach Andau. Am kleinen Pusztasee kehre ich im Seerestaurant Tauber ein und frische meinen Kalorienbedarf auf. Die traditionelle ungarische Süßspeise Somlauer Nockerl, darf natürlich auch nicht fehlen.
Danach fahre ich wieder Richtung Heimat. Da ich schon in der Nähe bin, fahre ich in Hainburg noch auf den Braunsberg (Maut € 4,- für PKW und Motorrad) hoch und genieße die untergehende Herbstsonne über der Donau.
Über Marchegg und Baumgarten an der March komme ich um 16.45 Uhr bei 10°C wieder wohlbehalten nach Hause.